Jugendkreismeisterschaften vom 20. bis 23. Juli 2023 auf der Tennisanlage des TC Friedberg

Ein Bericht von Sigi Baumüller

Die besten jugendlichen Tennisspieler des Landkreises sind ermittelt. Fast alle Spiele konnten auf der Anlage des TC Friedberg stattfinden und es gab nur ganz wenige wetterbedingte Unterbrechungen. “Nachwuchs schlägt sich prächtig” – so lautet die Schlagzeile im Sportteil der Friedberger Allgemeinen. Neben einigen Fotos von den neuen Kreismeistern und Vizemeistern geht der Bericht von Sebastian Richly ausführlich auf die Geschehnisse und die neuen Titelträger ein.

Während der vier Turniertage herrschte auf der Anlage des TC Friedberg reges Treiben, denn viele der gut 60 Teilnehmer verblieben über längere Zeiträume auf dem Tennisplatz, denn sie hatten neben dem Einzel-Wettbewerb auch im Doppel gemeldet, was mehrere Matches an einem Tag bedeutete. Da lohnte es sich manchmal nicht, von den Eltern oder Großeltern nach Hause und wieder zurück kutschiert zu werden. Man blieb also auf der Anlage und bildete so eine fachkundige Kulisse für die anderen Spiele. Auf diese Weise stellte sich ein gewisses “Großturnier-Feeling” ein, was die Spieler offenbar recht genossen. Für Verpflegung war gesorgt durch das Restaurant “Miramare” auf dem Gelände des TC Friedberg. Bei der großen Hitze ging vor allem das Speiseeis weg wie “warme Semmeln”.

Da die höchste Spielklasse in der Vergangenheit meist etwas schwächer besetzt war, probierten die Turnierleiter Stephan Pasdera und Jiri Zavadil, sie nach oben zu erweitern und ließen junge Erwachsene bis 21 Jahre (früher 18) mitspielen. Das bedeutete, dass nicht nur ein 16er-Feld zusammenkam, sondern auch eine durchschnittlich höhere Spielerqualität. Umso erstaunlicher war es, dass sich im absolut hochklassigen Endspiel der männlichen Konkurrenz zwei Sechzehnjährige gegenüberstanden: der Favorit Samuel Braun vom TC Friedberg mit einer im Landkreis selten anzutreffenden Leistungsklassenziffer von 1,4 (die Spanne reicht von LK 1 bis 25) und der Shootingstar dieser Saison vom TC Mering, Jonas Gerstmayr (LK 6,7). Beide hatten ihre vorangegangenen Spiele überlegen gewonnen. Im Endspiel zeigte sich dann, dass der nominelle LK-Unterschied nicht unbegründet ist. Zwar spielten beide optisch auf Augenhöhe, aber letztendlich konnte Samuel mit enorm harten Schlägen, atemberaubenden Winkeln und taktischer Raffinesse deutlich mehr Punkte sammeln als sein Meringer Alterskamerad. Mit einem klaren 6:1, 6:1 kürte sich Samuel Braun zum neuen Jugend-Kreismeister, während Jonas Gerstmayr auch mit dem Vizemeistertitel offenbar recht zufrieden war. Dritter wurde Lucas Wagenknecht vom TC Friedberg.

Nicht ganz so schnell wurde in der nächstniedrigen Altersklasse U16 gespielt, wo sich Louis Kettner vom BC Adelzhausen und Jakob Szymala Egger vom TSV Pöttmes gegenüberstanden, die beide sämtliche vorhergehenden Spiele mit 6:0, 6:0 gewonnen hatten. Da beide das Risiko eines Fehlschlages minimieren wollten, wurde meist lange immer wieder noch über das Netz ins gegnerische Feld gespielt, bis schließlich doch jemandem ein Fehler unterlief. Dies ist eine konditionsraubende Spielweise, die am Ende Louis Kettner – lautstark unterstützt von seinen Fans – für sich entscheiden konnte. Er verteidigte damit seinen Titel aus dem Vorjahr. Dritter wurde Felix Madjari vom BC Adelzhausen.

Erstaunliche Leistungen zeigten auch die Jungs in der U14-Klasse, wo sich Max Kreutmayr vom TC Wittelsbach-Aichach mit 6:4, 6:0 gegen den Kissinger Erik Kozyra durchsetzte, der durch einen knappen Sieg über den Drittplatzierten Michael Steinberger vom TC Friedberg ins Endspiel kam. Ein 32er-Tableau wurde benötigt, um die Konkurrenz der männlichen U12 unterzubringen. Nach fünf kräftezehrenden Matches hatte sich dort souverän der ungesetzte Linus Mensching vom TC Mering durchgesetzt und konnte als neuen Kreismeister gefeiert werden. Dass sein Konkurrent Andreas Beer vom TC Friedberg das Finale verletzt aufgeben musste, war natürlich sehr schade. Der Favorit in dieser Klasse, Benjamin Dunau vom TSV Aindling, wurde Dritter.

In der höchsten Altersklasse der Damen – U21 – profitierten mehrere Teilnehmerinnen von der Erhöhung der Altersgrenze und so kam ein Fünferfeld zusammen, wo jede (gegen jede im “Kästchensystem”) insgesamt vier Matches durchstehen musste. Hier setzte sich die Vorjahressiegerin Jona Marie Seban ganz klar durch und verteidigte ihren Meistertitel souverän. Corinna Rosskopf wurde Vizemeisterin vor Benita Baumeister. Auch in der Klasse U16 weiblich wurde hervorragendes Tennis gezeigt. Aus den beiden Gruppen, in denen jede gegen jede spielten, qualifizierten sich Marlene Seidl vom TC Mering, Viktoria Andreschewski vom BC Adelzhausen, Marilena Dick vom TC Friedberg und Yasmin Ben Saanoun vom TC Aichach für die Endrunde. Über Siege in den Halbfinals kamen Marlene Seidl (LK 13,6) und Viktoria Andreschewski (LK 20,3) ins Endspiel. Trotz des Leistungsklassen- und eines Altersunterschieds von drei Jahren kämpfte Viktoria aufopfernd gegen die übermächtige Südliga 1-Spielerin aus Mering, konnte aber deren Sieg mit 6:0, 6:2 nicht ernsthaft gefährden.

Marlene Seidl machte sogar das Double perfekt, denn Sie gewann mit Vereinskollegin Lucia Singer auch den einzigen weiblichen Doppelwettbewerb U16 souverän. Im Endspiel besiegten sie ihre Meringer Mannschaftskameradinnen Lilian Beier und Leni Zdunic mit 6:2, 6:2. Die gleiche Sensation gelang übrigens auch Linus Mensching (Mering), der mit seinem Partner Manuel Gerstmayr die Doppelkonkurrenz U12 in einem harten Kampf die topgesetzten Georg Reichert und Paul Mangold vom TC Wittelsbach niederrangen und auch diesen Kreismeistertitel nach Mering holten. Mering hatte auch die Nase vorn beim Doppel U21. Die topgesetzten Mannschaftskameraden Jonas Gerstmayr und Tim Rajewski setzten sich mit einem begeisternden Match auf dem Centercourt gegen das eingespielte Motzenhofener Duo Simon Mika und Jonas Lidl 6:2, 6:3 durch und holten sich souverän den Kreismeistertitel.

Um bei “Begeisterung” zu bleiben: Was die Jungs in der Kleinfeldklasse U8 und Midcourt U10 für die Zuschauer boten, war sensationell. Hier war alles zu sehen, was hochklassiges Tennis bietet: Topspin, Slice, Stops, aber auch Siegerposen wie in der Erwachsenenwelt – und hie und da mal ein paar Tränen, weil halt nicht jeder gewinnen kann. Bei den U8 setzten sich in den Gruppenspielen Tobias Birkmeir, Jonathan Schmidberger (beide Willprechtszell), Quirin Ostermeier und Jakob Schiessler (beide TC Friedberg) durch. Den Kreismeistertitel holte am Ende Jakob Schießler nach Friedberg, der Jonathan Schmidberger knapp im Tiebreak besiegen konnte. Der Kleinste in der Midcourt-Klasse U10 war am Ende der Größte. Auch hier waren die Teilnehmer der Endrunde in Gruppenspielen ermittelt worden und es hatten sich Andreas Klebrig (Inchenhofen), Julian Haefke, Mika Bergmiller (beide Friedberg) und Jakob Wienken (Kissing) qualifiziert. Ins Finale kamen schließlich Andreas Klebrig und Mika Bergmiller. Drei Jahre jünger und (mindestens) einen Kopf kleiner zeigte Mika perfekte Schläge, tolle Übersicht und großen Einsatz und gewann den Kreismeistertitel klar mit 5:3, 4:0. Von ihm wird man künftig mit Sicherheit noch einiges hören.

Bei der Siegerehrung bekamen Stephan Pasdera und Jiri Zavadil Unterstützung durch die stellvertretende Landrätin Silvia Rinderhagen und den derzeitigen Vorsitzenden der Tennisgemeinschaft Aichach-Friedberg Federico von Beck-Peccoz. In ihren Grußworten bedankten sie sich bei Veranstaltern, Spielern, Eltern und Zuschauern sowie beim Landrat und den Sponsoren für die Unterstützung des Turniers. Stephan Pasdera hob die Spende des Sportartikelherstellers HEAD hervor, der jedem Teilnehmer der Jugend-KM ein modisches Tennis-T-Shirt zur Verfügung stellte. Silvia Rinderhagen unterstützte finanziell mit einem Scheck des Landrats. Jeder Sieger bekam eine Urkunde und einen Pokal und der TG-Vorsitzende überreichte den riesigen Pokal Modell “Championsleague” an den Gewinner der Teamwertung, den TSV Inchenhofen. Die Mannschaft um Abteilungsleiter Walter Freier feierte den Sieg sofort lautstark. Auf die Plätze zwei und drei kamen Adelzhausen und Dasing.

Stephan Pasdera schloss seine Rede mit den Worten “Wir sehen uns ja schon nächste Woche wieder bei den Erwachsenen-KM in Mering”.

Und hier das Wichtigste: Die Namen aller Kreismeister und Platzierten: